Die Sanierung eines Altbaus erfordert neben den grundsätzlichen Erfahrungen des Bauens auch das gewisse Verständnis für den Umbau mit historischer Bausubstanz. Das ist vor allem notwendig, wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht. Nach wie vor hat die Denkmalschutzbehörde das letzte Wort, ob und in welchem Umfang die gewünschten Sanierungsmaßnahmen an einem Gebäude vorgenommen werden dürfen.

Der Besitzer eines denkmalgeschützten Gebäudes ist umgekehrt auch immer in einem gewissen Maß zu dessen Instandhaltung verpflichtet, um das Denkmal langfristig zu erhalten.

Soll ein Gebäude mit Denkmalschutz saniert werden, sind rechtliche Anforderungen und Verfügungen zu erfüllen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Sanierung, bei der die äußere Erscheinung von Gebäuden entsprechend der persönlichen Vorstellungen gestaltet werden kann, muss die Sanierung bei einer Denkmalschutz-Immobilie erhalten bleiben. Somit sind Änderungen im Zuge der Sanierung nur in einigen Bereichen, nicht aber an der Fassade oder der Baustruktur dieser Immobilien möglich.



Denkmalschutz

Ursachen der Baustoffverwitterung

Salz- und feuchtebedingte Schäden

Schäden an historischen Bauwerken
Jedem „Baufachmann“ sind die weißen Bärte, die aus feuchtem Mauerwerk zu wachsen scheinen und in alten Gebäuden Putze oder Steine zum Absanden oder Abplatzen bringen, bekannt. Von Laien werden diese Salzausscheidungen meist „Mauersalpeter“ genannt, eine Bezeichnung, die den wahren Sachverhalt nur selten trifft.

Salze sind nicht nur unbedingt notwendiger Bestandteil des Lebens auf der Erde, sie sind auch Bestandteil aller mineralischen Baustoffe. Hinsichtlich bauschädigender Reaktionen spielt die Frage ihrer Löslichkeit eine wichtige Rolle, die zudem auf die enge Verknüpfung von Salzen und Feuchtigkeit hinweist.

„Wasser ist an allem Schuld“
Der Zutritt von Wasser und darin gelöster Schadstoffe in das Porensystem eines Baustoffs ist meist die treibende Kraft bei der Baustoff verwitterung. Der Eintrag von Wasser löst eine Reihe komplexer physikalischer und chemischer Vorgänge aus, die zu Korrosions- bzw. Verwitterungserscheinungen führen können. Ohne Feuchtigkeit würden z. B. Frostschäden oder Schäden durch biologische oder chemische Korrosion niemals die bekannten Ausmaße annehmen.

Bauschädliche Salze führen in porösen Baustoffen in Verbindung mit Feuchtigkeit durch mechanische Belastung des Materialgefüges und /oder durch chemische Wirkungen zu Schäden.

Feuchtigkeitsaufnahme eines Baustoffes
Die Wege, über die Feuchtigkeit in einen Baustoff gelangen kann, sind vielfältig: Zum einen besteht die Möglichkeit der Aufnahme in flüssiger Form durch kapillare Wasseraufnahme, drückendes Sicker- oder Hangwasser oder durch Schlagregen über offene Poren, Risse oder Fugen. Zum anderen kann Feuchtigkeit auch über die Gasphase (Wasserdampf) aufgenommen werden. Dies betrifft ins besondere die hygroskopische Was seraufnahme, die Wasseraufnahme durch Kondensation und Kapillarkondensation.

Verwitterungsarten
Die Grenzen zwischen chemischer und physikalischer Korrosion sind fließend. Ein typisch chemischer Prozess ist der Bindemittelverlust eines Baustoffs durch dessen Umwandlung in lösliche Salze („lösender Angriff“). Die Rekristallisation dieser Salze ist jedoch häufig mit einer Volumenvergrößerung verbunden, die dann als „treibender“ und somit physikalischer Angriff bezeichnet wird. Typisch physikalische Verwitterungserscheinungen sind:

  • Salzkristallisation
  • Salzhydratation
  • Frost-Tauwechsel
  • Hygrisches Quellen / Schwinden

Die biologische Korrosion, d. h. der Bewuchs und Befall von Baustoffen mit Mikroorganismen wie Algen, Flechten, Moosen und Bakterien kann durch aggressive Stoffwechsel-Produkte (z. B. Säuren) einen chemischen Angriff verursachen. Hinzu kommt in der Regel, dass der Bewuchs auf einer Fassade über das sich ausbildende Wurzelwerk Wachstumsdruck verursacht, folglich als Feuchtespeicher fungiert und der befallene Baustoff so nur einge-chränkt austrocknen kann. Die in Zusammenhang mit Salzen und Feuchtigkeit stehenden Schadensprozesse sind weit vielfältiger als die hier beschriebene Auswahl.

Sie haben Fragen? Wir beraten Sie gerne! 02836 - 85696